Aerosmith

Tom Hamilton bass * 31. 12. 1952 Colorado Springs
Joey Kramer drums * 21. 6. 1950 New York
Joe Perry guitar, vocals * 10. 9. 1950 Boston
Steven Tyler vocals * 26. 3. 1948 New York
Brad Whitford guitar * 23. 2. 1953 Winchester, Massachussetts

Tom Hamilton, Joe Perry und der damalige Schlagzeuger Steven Tyler (Steve Tallarico) formierten 1970 in Sunapee, New Hampshire, das Cream-orientierte Trio Chain Reaction. Als Tyler die Gruppe verließ, kamen 1971 Joey Kramer und der Gitarrist Ray Tabano hinzu, der schon bald von Brad Whitford abgelöst wurde. Als Tyler als Leadsänger zurückkehrte, zog die Band nach Boston um und nannte sich nun Aerosmith.

Ihr kompromißloser Hardrock begeisterte schnell die lokale Szene, danach eroberten Aerosmith die nordamerikanische Ostküste.

AerosmithDurch Vermittlung des Promoters Frank Conelly bekam die Band 1972 einen Plattenvertrag.

1973 wurden das Album "Aerosmith" und die Single "Dream On" (US #32) veröffentlicht, die allerdings auf nur geringes Interesse stießen.

Aerosmith standen unentwegt auf der Bühne, perfektionierten ihr Zusammenspiel und ihre Bühnenpräsentation, bei der Tyler als "charismatischer Motor" (Musik Express) und Joe Perry im Mittelpunkt standen. Der Gitarrist Perry und der als "exzentrischer Schreihals" (Metal Hammer) verschriene Tyler erfüllten bei Aerosmith dieselben Funktionen wie Jagger / Richards bei den Rolling Stones, denen sie auch äußerlich ähnelten. Perry komponierte wuchtige Heavysongs, und Tyler lieferte die Texte dazu.

Get Your WingsToys In The Attic1974 erschien die LP "Get Your Wings" (US #53), der im Mai 1975 das erste Hitalbum "Toys In The Attic" (US #16) und die Single "Sweet Emotion" (US #45) folgten. Von nun an stürmten Aerosmith mit zeitgemäßem Heavy-Sound die internationalen Charts und brachen in zahlreichen großen Rockarenen die Besucherrekorde.
Rocks1976 sorgten die Wiederveröffentlichung von "Dream On" (US #6), die Single "Walk This Way" (US #5) und die LP "Rocks" (US #4) endgültig für den kommerziellen Durchbruch "der ruppigen Rock'n'Roll-Rabauken" (Hifi Vision). Sie absolvierten fortan regelmäßig Mammuttourneen. Sie waren mehrere Monate unterwegs und spielten vor bis zu 80 000 Fans wie im Pontiac Stadion in Detroit.

Draw The LineLive BootlegBis 1979 kamen die Alben "Draw The Line" (US #8), "Live Bootleg" (US #7) und "Night In The Ruts" (US #24) und die Singles "Back In The Saddle" (US #67), "Draw The Line" (US #41), "Kings And Queens" (US #90), "Come Together" (US #29) und "Remember" (US #74) auf den Markt.
Ende der 70er Jahre gerieten Aerosmith in Vergessenheit, und nach dem Erscheinen von "Night In The Ruts" wurden Trennungsabsichten laut. Als Tyler Drogenprobleme nachgesagt wurden, gingen Perry und Whitford eigene Wege. Perry rief das Joe Perry Project ins Leben, das sich 1980 / 81 mit den Alben "Let The Music Do The Talking" (US #64) und "I've Got The Rock'n'Roll Again" (US #92) in unteren Chartsregionen plazierte. Whitford tat sich mit dem Gitarristen und Sänger Derek St. Holmes zusammen, der zuvor in der Band von Ted Nugent gespielt hatte.

Tyler ersetzte 1982 Whitford durch Rick Dufay bei Aerosmith, Perry war bereits Ende 1979 durch Ex-Flame Jimmy Crespo abgelöst worden. Die LP "Rock In The Hard Place" (US #32) vom Spätsommer 1982 ließ allerdings den "soliden Hardrock der siebziger Jahre" (Rolling Stone) vermissen. Tyler löste Aerosmith danach auf.

1984 brachte Steven Tyler die Originalbesetzung für die "Back In The Saddle"-Tour wieder zusammen. Die "neuen" Aerosmith überraschten mit einer souveränen Bühnenshow, im Jahr darauf mit dem von Ted Templeman produzierten Album "Done In Mirrors" (US #36, GB #45). 1986 unterstützten die "bösen Jungs aus Boston" (Crash) die Rapper von Run DMC bei deren Neuaufnahme ihres Klassikers "Walk This Way".

Mit dem neuen Vertragspartner Geffen Records starteten Aerosmith ab 1987 zu weiteren Höhenflügen. Bruce Fairbairn produzierte im kanadischen Vancouver mit dem Heavy-Quintett das Album "Permanent Vacation" (US #11, GB #19), das im August herauskam und mit "Dude" (US #14, GB #45), "Angel" (US #3, GB #69) und "Rag Doll" (US #17) gleich drei Hitsingles enthielt. Die Fachzeitschrift Musik Szene schrieb über die wiedererstarkten Hardrock-Größen: "Das Wissen um ihre Wurzeln macht ihre neue LP zu einem soliden, musikalisch fundierten Werk, das auf Klischees gänzlich verzichtet und nicht in angesagte Mainstream-Gefilde abrutscht".

Das Interesse an der neuen Heavy-Generation mit Bands wie Guns N' Roses und Metallica verhalf Aerosmith erneut zum Erfolg und erleichterte ihnen den Sprung in die 90er Jahre: "Wir klingen noch immer wie eine Garagenband. Auch wenn wir keine Fehler mehr machen, sind wir rauh und ungehobelt." (Joe Perry)

PumpDie im Sommer 1989 veröffentlichte LP "Pump" (GB #3, US #5, D #13) mit den Hits "Love In An Elevator" (US #5), "Janie's Got A Gun" (US #2), "What It Takes" (US #9) und "The Other Side" (US #22) galt bei der Kritik als "Lehrstück des Rock'n'Roll" (Metal Hammer). "Pump" erreichte eine Auflage von acht Millionen Stück. Auf der anschließenden Europatournee glänzten Aerosmith in ausverkauften Hallen mit einer unterhaltsamen, schweißtreibenden Show.

1990 erhielten Aerosmith für "Janie's Got A Gun" ihren ersten Grammy, dem bis 1994 für "Livin' On The Edge" und "Crazy" zwei weitere folgen sollten.

Einen weiteren großen Coup landete die "Bluesrock-Brigade" (Musik Express) im Frühjahr 1993 mit der LP "Get A Grip" (GB #2, US #1, D #3), die über vier Millionen Mal verkauft wurde, mit Hits wie "Living On The Edge" (GB #19, US #18), "Cryin'" (GB #17, US #12, D #7), "Amazing" (GB #57, US #24, D #28) und "Crazy" (US #17, D #43). Wieder präsentierten Aerosmith "brillant produzierten Hardrock" (Stereo) mit "röhrenden Gitarren und einem kreischenden Sänger" (Hifi Vision). Im Rahmen der anschließenden Europatour bereisten Aerosmith auch Polen. Im August waren sie Headliner des zweiten Woodstock-Festivals. Leadsänger Steven Tyler demonstrierte auf der darauffolgenden US-Tournee Selbstbewußtsein: "Aerosmith ist eine Größe für sich geworden. Keiner kann mehr nachkommen und unseren Platz einnehmen."

Die Band nutzte auch die Möglichkeiten neuer Technik. Sie fiel mit ungewöhnlichen Videoclips auf, die mehrfach ausgezeichnet wurden, spielte die Hauptrolle in einem Videospiel, präsentierte über ein amerikanisches PC-Netzwerk neue Songs und brachte eine CD-ROM heraus.

Big Ones"We're living on the edge!" "Wir leben auf des Messers Schneide, bewegen uns am Abgrund." Obwohl Aerosmith 1993 ihre ganz wilden Zeiten bereits lange hinter sich gelassen hatten, wussten sie wohl genau, wovon sie in ihrem Hit "Livin' On The Edge" vom "Get A Grip"-Album erzählten. Hinter ihnen lag eine Zeit der Selbstzerstörung, des übermäßigen Drogenkonsums und einer daraus resultierenden Ideenlosigkeit. Schon Mitte der 80er war es ihnen aber gelungen, sich von diesem Weg, der wohl in den Abgrund geführt hätte, abzuwenden.
Big Ones1994 plazierten sich Aerosmith mit "Shut Up And Dance" (GB #24), "Sweet Emotion" (GB #74) und "Blind Man" (US #48, D #89) in den Singlecharts und feierten Ende des Jahres mit dem Sampler "Big Ones" (GB #7, US #6, D #5) erneut einen Riesenerfolg.
Nine Lives1996 kehrten sie zu Columbia Records zurück, enttäuschten die Plattenkritiker mit der handwerklich sauberen, aber biederen Heavy-LP "Nine Lives". Die Mehrheit der Fans war aber wohl anderer Meinung!
Young Lust - The Aerosmith Anthology2001 brachten Aerosmith den Sammler "Young Lust - The Aerosmith Anthology" heraus. Der auf zwei CD's u.a. die Titel "Love In An Elevator", "Eat The Rich", "Love Me Two Times", "Living On The Edge", "Dream On" [live] enthält.
Aerosmith: Just Push PlayAuch ein Album mit neuen Titeln kam 2001 auf den Markt: Just Push Play
Aerosmith: Honkin' On BoboHonkin' On Bobo
Blues-Rock? Neues Album Ende Maerz 2004!
*Honkin On Bobo*, das erste, neue Studioalbum der Band seit ihrem 2001er-Werk Just Push Play erscheint am 29. Maerz. Das Besondere: Steven Tyler und Co. widmen sich auf dem Longplayer ganz dem Blues. www.aerosmith.com

Quelle: Rockmusik-Lexikon

Links zu Aerosmith-Seiten:
www.aerosmith.com
www.sonymusic.de/aerosmith/
www.geocities.com/rocklexikon/aaerosmith.htm